Wie Jesus uns zu beten lehrt (Teil 2)

Jonathan GöhnerGebet, Inspiration

beten lernen – praktisch & biblisch

In Teil 1 von „Wie Jesus uns zu beten lehrt“ haben wir uns damit beschäftigt, mit wem wir es im Gebet zu tun haben und mit den ersten drei Bitten.

„Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Matthäus 6, 9-13 (LUT17)

Kurze Erinnerung: „Vater unser im Himmel“ – Gebet durch Jesus stellt uns in eine „Vater-Kind“ Beziehung mit dem, der höchste Autorität hat. Es gründet sich auf die Tatsache, dass Jesus am Kreuz nicht nur unsere Sünde auf sich genommen hat; durch den Glauben an ihn, werden wir zu Kindern Gottes (Eph. 1, 4-5; Röm. 8, 14-17). Wir dürfen nun ganz persönlich im Gebet zu unserem Vater kommen. Aber, als Kinder geht es uns zunächst um Gottes Anliegen (die ersten drei Bitten).

Teil 2 – Unsere Nöte:
Bitte 4 – Unser tägliches Brot gib uns heute:

Wir dürfen Gott um die essenziellen Dinge des Lebens bitten. Unser Vater ist für uns da. Er ist fürsorglich. Nimm das für dich in Anspruch! Es ist wahr.

Bitte 5 – Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern:

Sünde hindert unsere Beziehung zu Gott. Wo das der Fall ist, dürfen wir unseren Vater bitten, dass er uns vergibt. Achte aber darauf, auch zu vergeben, wo andere dich verletzt haben. Vielleicht sogar Menschen in deiner Nähe.

Bitte 6 – Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen:

Mein Griechisch Lehrer auf dem Theologischen Seminar hat den Sinn dieser Bitte so erklärt: Das muss man im Licht der Versuchung Jesu lesen (Mt. 4, 1-11). Zwei Kapitel vor diesem Gebet wird Jesus „vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde“ (Mt. 4, 1). Jesus lehrt seine Jünger, Gott zu bitten, ihnen solche Glaubensprüfungen zu ersparen.
Kurz gesagt, es ist ein Eingeständnis, dass wir schwach sind: Wir schaffen es nicht allein gegen die Sünde anzukämpfen, sondern brauchen Gottes Hilfe!

Ein abschließender Gedanke

Wir beten, „Unser Vater im Himmel… Unser tägliches Brot… vergib uns… führe uns nicht… erlöse uns.“ Interessant, wie wenig „ich“ alleine in diesem Mustergebet vorkomme, oder? Jesus erinnert uns, wir sind Teil einer Familie. Als Christen sollen wir weder ich-zentriert leben noch in dieser Haltung beten. Lasst uns andere Christen mit ins Gebet nehmen und einander im Gebet tragen!

Ermutigung zum Gebet

Das Vaterunser ist nicht einfach ein kurzes Gebet zum Nachbeten. Jesus lädt uns ein, unsere Gebete nach diesem Muster zu gestalten. Das gilt auch für diese turbulente Zeiten, in denen wir leben!

  1. Wir kommen zu unserem Vater.
  2.  Wir beten für die Anliegen Gottes und für sein Reich.
  3. Wir bitten ihn um Hilfe für unsere persönliche Belange.
  4. Wir sind Teil einer Familie und tragen einander vor dem Thron Gottes.