Gebet als Freundschaft mit Gott
Mit Freunden zu zusammen zu sein, miteinander zu reden, gehört zu den bereicherndsten Aspekten des Lebens. Man versteht sich, mag sich, nimmt sich nichts übel, kann sich öffnen, miteinander lachen, aber auch Schweres miteinander teilen und gemeinsam weinen. Die Zeit vergeht wie im Flug, und weil man so gelassen ist, ist es auch nicht anstrengend.
Jesus nennt Menschen, die ihm nachfolgen, seine Freunde (Joh. 15, 15). Gebet ist zentraler Aspekt einer Freundschaft mit Gott! Wie sich Freundschaft mit Gott im Gebet äußert, zeigt sich in einer Begebenheit aus der Geschichte Abrahams, der ja als Freund Gottes bezeichnet wird (Jak. 2, 23). Die Situation wird in 1. Mose 18 beschrieben. Dabei werden 4 Punkte klar, die dir vielleicht helfen können, dein Gebetsleben in eine Freundschaft mit Gott wachsen zu lassen.
Wie dein Gebetsleben in eine Freundschaft mit Gott wachsen kann:
(1) Verstehe Gebet als eine „Verabredung mit einem Freund“
Gott taucht bei Abraham auf – in Form von drei Männern. Abraham sitzt am Eingang seines Zeltes. Er sieht sie, lädt sie ein, zeigt ihnen Gastfreundschaft, tischt auf. Das wichtige dabei ist: Gott kommt vorbei, aber Abraham lädt Gott zum Bleiben ein.
Der Herr erschien ihm noch einmal bei dem Eichenhain von Mamre. Eines Tages um die Mittagszeit, als Abraham am Eingang seines Zeltes saß, sah er plötzlich drei Männer ganz in der Nähe stehen. Als er sie bemerkte, stand er auf, lief ihnen entgegen und verneigte sich tief vor ihnen. »Mein Herr«, sagte er, »wenn du mir, deinem Diener, freundlich gesinnt bist, dann geh doch nicht einfach weiter.
(1. Mose 18, 1-3 NLB)
Gott „wohnt“ nicht nur im Himmel, er möchte durch den Heiligen Geist Gemeinschaft mit uns haben (2. Kor. 13, 13). Jesus wartet, bis du die Tür aufmachst (Offb. 3, 20). Gibt es diesen Platz in deinem Tagesablauf, wo du dich hinsetzt und Gott Zeit gibst?
(2) Sei dir bewusst, Gott ist interessiert an dir und deiner Not
Die Besucher erkundigen sich nach Sara. Sie lebt immer noch mit einem unerfüllten Wunsch, obwohl Gott schon lange versprochen hat, sich darum zu kümmern. Jetzt ist die Erfüllung eigentlich unmöglich geworden; die wiederholte Zusage wirkt schon lächerlich.
„Da sagte der Herr zu Abraham: »Warum hat Sara gelacht und gedacht: `Sollte ich wirklich noch ein Kind bekommen, obwohl ich schon so alt bin?´ Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? In genau einem Jahr werde ich wieder zu dir kommen. Und dann wird Sara einen Sohn haben.«“
(VV. 13-14)
Gott kümmert sich um deine Angelegenheiten, wie ein Freund das tut. Dabei sind Gottes Möglichkeiten nicht auf das Natürliche begrenzt. Gott bewirkt in dir, was er versprochen hat, selbst wenn du schon denkst, dass das nun unmöglich geworden ist (Eph. 3, 20).
(3) Öffne dich für Gott und seine Anliegen
Die drei Männer müssen weiter. Abraham begleitet sie ein Stück. Das war wichtig, denn daraus ergibt sich, dass Gott – der Schöpfer und Erhalter des Universums – sich entscheidet, einen Beduinen – der im Zelt durch die Wüste zieht – in etwas Wichtiges einzubeziehen.
„Als sie auf Sodom hinabblickten, überlegte der Herr: »Soll ich wirklich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe?“
(V. 17)
Gebet – als Aspekt der Freundschaft mit Gott – ist keine Einbahnstraße. Es beschränkt sich nicht auf die Möglichkeit unsere Nöte vor ihn zu bringen. Geh, einen Schritt weiter! Gib Gott die Möglichkeit dir bewusst zu machen, wie er über die Welt in unserer Zeit empfindet.
(4) Verbünde dich mit Gott
Die Menschen in Sodom, ihr Lebensstil, stellen eine Herausforderung für den Himmel dar. Aber Gericht zu üben, fällt Gott nicht leicht. Abraham erkennt das. Sein Gespräch mit Gott entwickelt sich zu einer der kraftvollsten Fürbitten im Alten Testament. Es bewirkt etwas bei Gott!
„Willst du wirklich den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen? Vielleicht gibt es 50 Gerechte in der Stadt. Willst du die mit umkommen lassen und den Ort nicht wegen der 50 verschonen? Du kannst doch den Gerechten nicht mit dem Gottlosen töten und die einen nicht genauso wie die anderen behandeln! Das kannst du auf keinen Fall tun! Sollte sich der Richter der ganzen Welt nicht selbst an das Recht halten?“
(VV. 23-25)
Nimmst du Anteil an dem was Gottes Herz bewegt? Gott hat keine Freude am Tod von Menschen, nicht einmal am Tod der Gottlosen; sein Ziel ist Erneuerung und Leben (Hes. 33, 11). Wenn Krisen eintreffen, die Gedanken an Gottes Gericht nahelegen und vielleicht sogar an Gottes Liebe zweifeln lassen, wünscht Gott sich Menschen, die ihn verstehen. Gott für andere Menschen zu bitten, bedeutet Gott aus dem Herzen zu sprechen, Anteil zu nehmen, an dem, was ihn bewegt.
Inspiration zum Gebet
Gebet ist mehr als die Chance, Gott um Hilfe für unsere Probleme zu bitten.
Es ist wie eine Verabredung, Zeit mit einem guten und starken Freund zu verbringen.
Er interessiert sich für dich, aber zieht auch dich gerne ins Vertrauen.
Fürbitte entsteht, wenn wir anfangen zu verstehen, was Gott über unsere Welt empfindet und wir uns davon bewegen lassen.
Sei ein Freund!